Entwicklungspsychologische Beratung (EPB)
Empfänger
Eltern mit ihren Säuglingen und Kleinkindern
Gesetzliche Grundlagen
§§ 27 SGB VIII i.V.m. § 31 KJHG
Ziele
- Eltern sensibilisieren, die Signale ihres Kindes zu sehen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren und zu handeln
- Ausbildung der elterlichen Feinfühligkeit und
- Das Kind macht sichere Bindungserfahrungen
Inhalte
- Videogestütztes Beratungskonzept zur Unterstützung von Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern
- Gelingende Interaktionsmomente zwischen Eltern und Kind werden hervorgehoben
- Mögliche Auffälligkeiten in der frühen Eltern-Kind-Bindung als Ausgangspunkt für spätere mögliche Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten werden frühzeitig erkannt
Methoden
- Videoaufzeichnungen
- Kollegialer Austausch in einem multiprofessionellen Team
- Anamnese- und Reflexions-Gespräche mit den Bezugspersonen des Kindes
Vorgehen
Anamnesegespräch: Die EPB beginnt mit einem lösungsorientierten Anamnesegespräch und einer genauen Auftragsklärung. Videoaufnahme: Es wird eine kurze Videoaufnahme aus dem konkreten Alltag der Eltern mit ihrem Baby oder Kleinkind aufgezeichnet, z.B. in einer Spiel‑, Fütter- oder Wickelsituation. Sowohl die Videoaufnahme als auch die Beratung erfolgen in der Regel im gewohnten Umfeld der Familie, da der vertraute häusliche Rahmen den Eltern häufig mehr Sicherheit im Umgang mit ihrem Kind vermittelt.
Videoanalyse:
Im Anschluss an die Aufnahme wird eine detaillierte Videoanalyse durch die Fachkräfte durchgeführt um wichtige diagnostische Hinweise zu erhalten. Es wird ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung des Kindes, die Feinzeichen seines Befindens, seine Möglichkeiten zur Selbstregulation, aber auch auf intuitive Kompetenzen der Eltern, deren Feinfühligkeit gegenüber dem Kind sowie auf Themen der Eltern-Kind-Beziehung gelegt. Die Videoanalyse dient darüber hinaus als Vorbereitung für das anschließende Beratungsgespräch mit den Eltern.
Videofeedback:
Im Videofeedback wird den Eltern ein Foto oder eine sehr kurze Sequenz aus der Videoaufnahme gezeigt, in der eine gelungene Interaktion zwischen dem Kind und einem Elternteil erkennbar ist. Hierbei zeigt das Kind entsprechend seiner Entwicklungsmöglichkeiten ein Verhalten, auf das die anwesende Bezugsperson feinfühlig reagieren konnte. Das Bild dient somit als Bestätigung für gelungene Eltern-Kind-Interaktion bzw. weist auf konkrete Lösungsansätze bei Belastung oder ausgesprochener Problemstellung hin. Mit Hilfe des Bildes wird dann mit den Eltern erarbeitet, was sie in einem nächsten Schritt beobachten bzw. neu ausprobieren können, um die Entwicklung des Kindes und die Interaktion (weiter) gut zu unterstützen. Videoaufnahmen und Videofeedback können innerhalb des EPB-Prozesses mehrmals wiederholt werden. Im gesamten Betreuungsverlauf ist genügend Raum und Zeit für das Gespräch über die aktuelle Befindlichkeit der Eltern sowie mögliche weitere Belastungsfaktoren im Zusammenleben der Familie gegeben.
Zeitrahmen und Umfang
Die Dauer der Maßnahme ist in der Regel auf drei Monate begrenzt.
Team
Entwicklungspsychologische Beraterin
Diplom-Pädagogin
Diplom-SozialarbeiterInnen
Diplom-Sozialpädagoginnen
Theaterpädagogin
systemische Familientherapeuten
Heil- und Sonderpädagoginnen
Trauma-Beraterin und ‑Pädagogin
Opstapje-Beraterin